Mohn- und Kornblumen auf der Wernershöhe
Blick auf die Gronauer Masch
Mittelsäger bei Derneburg
Die Leine bei Betheln
Streuobstwiese
Gronauer Masch
Leineaue
Wernershöhe

Wernershöhe

Gronauer Masch

Gronauer Masch

Derneburg

Derneburg

Leine bei Betheln

Leine bei Betheln

Streuobstwiese

Streuobstwiese

Gronauer Masch

Gronauer Masch

Leineaue

Leineaue

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Mächtig Zuwachs für Streuobstwiese

Paul-Feindt-Stiftung lässt 53 neue Obstbäume bei Groß Düngen anpflanzen / Refugium für Tiere und Pflanzen

Groß Düngen (ara). Knorrige Obstbäume und ein Biotop für seltene Tiere und Pflanzen: Mit einer Streuobstwiese bei Groß Düngen hat die Paul-Feindt-Stiftung ein altes Stück heimischer Kultur gesichert. Dieses Reservat ist jetzt um gut 50 neue Obstbäume reicher. Inzwischen stehen dort rund 300.
 
Derzeit weht eiskalter Wind durch die Bäume und man kann sich in diesen frostigen Tagen nur schwer vorstellen, dass sich in gut neun Monaten die Äste biegen - unter der Last vieler Äpfel. „Und das sind dann keine Massensorten wie Elstar oder Granny Smith", schwärmt Karl Bohn, einer der Naturliebhaber, die ihre schützende Hand über die fünf Hektar große Fläche halten.
 
 
Offenbar erfolgreich. „Diese Wiese hat Seltenheitswert", erklärt Manfred Bögershausen von der Paul-Feindt-Stiftung, die sich in der Region für den Erhalt natürlicher Landschaft einsetzt. „Hier wachsen Pflanzen wie Schlüsselblume, Tausendgüldenkraut oder Enzian. Und zahlreiche Tierarten wie Siebenschläfer, Neuntöter, Specht oder Dachs fühlen sich ebenfalls wohl", zählt Bögershausen auf. Hinzu kommen Insekten wie Schmetterlinge, Käfer und Ameisen. Und auch im Winter tragen die Äste der Obstwiesenbäume sogar noch ein paar Früchte.
 
Die finden selbst jetzt Abnehmer. „Wacholderdrosseln vertilgen die letzten Äpfel", so Bohn weiter. Ein ganzer Schwärm fliegt immer wieder in die Bäume und „erntet" die Äpfel ab. Klassische Sorten übrigens, wie „Roter Berlepsch" oder der seltene „Kaiser Wilhelm". Zudem gibt es Zwetschen, Quitten und Kirschen. Alles ganz nach dem Geschmack der Stiftung und weiterer Nutzer: Barienroder Grundschüler schütteln im Herbst das Obst, das entweder gleich verzehrt oder zu Saft verarbeitet wird. Zudem dürfen Mitglieder des Ornithologischen Vereins zu Hildesheim (OVH) zugreifen - zumal sich die Vogelkundler um die Wiese kümmern.
Damit dies alles auch in Zukunft möglich ist, haben vor einigen Tagen vier Männer aus der Hildesheimer Gruppe „Arbeit und Dritte Welt" zugepackt. In acht Tagen setzten sie genau 53 hochstämmige Bäume ein, an denen in einigen Jahren reichlich Obst hängen soll. Zwar war es eine Schufterei: „Doch hat es uns auf jeden Fall Spaß gemacht", sagt Volker Hoffmann, der im November zusammen mit drei weiteren Männern beim „Aufforsten" der Plantage ins Schwitzen kam.
 
Um die kümmern sich im kommenden Sommer auch einige Schafe. „Helge Himstedt aus Söhlde treibt dann eine Milchschafherde auf die Wiese, die dort grasen kann", blickt Bögershausen nach vorn. So könne sich das Vieh satt fressen, um wohlgenährt Milch für frischen Käse aus der Börde zu geben. Noch ein Produkt also, das die alte Wiese möglich macht.
 
Die ist übrigens nicht nur Naturschützern und Grundschülern vorbehalten. Jeder kann helfen, die Wiese in Schuss zu halten. Etwa beim Zurechtschneiden der Bäume oder beim Ernten. „Helfer sind willkommen", so Horst Voigt vom OVH. Kontakt: 0 50 63-43 91.
 
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Michael Magon von der Arbeitsgruppe „Arbeit und dritte Welt", die 53 neue Bäume am Rande der alten Wiese gepflanzt hat, Horst Voigt {OVH) sowie Manfred Bögershausen und Karl Bohn von der Paul-Feindt-Stiftung begutachten das Obst. Foto: Raths
 
© Hildesheimer Allgemeine Zeitung