Mohn- und Kornblumen auf der Wernershöhe
Blick auf die Gronauer Masch
Mittelsäger bei Derneburg
Die Leine bei Betheln
Streuobstwiese
Gronauer Masch
Leineaue
Wernershöhe

Wernershöhe

Gronauer Masch

Gronauer Masch

Derneburg

Derneburg

Leine bei Betheln

Leine bei Betheln

Streuobstwiese

Streuobstwiese

Gronauer Masch

Gronauer Masch

Leineaue

Leineaue

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Osterberg soll „Nationales Naturerbe" werden

Paul-Feindt-Stiftung übernimmt das Areal des ehemaligen Standortübungsplatzes / „Refugium für die Natur

 
Wildkatze, Neuntöter und UrzeitkrebsWildkatze, Neuntöter und Urzeitkrebs: Auf dem Osterberg leben rund 2.000 Tier- und Pflanzenarten, Sie sollen künftig noch mehr geschützt werden als bisher. Foto: Gossmann
Hildesheim (cha). Der ehemalige Standortübungsplatz am Osterberg soll „Nationales Naturerbe" werden. Gleichzeitig will sich der Bund von dem fast 300 ha großen Gebiet zwischen Hildesheim und Giesen trennen. „Wir werden die Fläche auf die Paul-Feindt-Stiftung überschreiben", kündigte Axel Kunze, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, gestern bei einem Ortstermin an. Der Antrag, zum Naturerbe zu werden, befindet sich derzeit noch auf dem Weg durch die Instanzen. Allerdings gehen alle Beteiligten davon aus, dass die Zustimmung nur noch Formsache ist. Für das einmalige Gebiet, in dem unter anderem Wildkatzen, Urzeitkrebse, Schwalbenschwanz und Neuntöter leben, hatten sich auch Unternehmen interessiert. Allerdings vergeblich. „Diese Fläche wird nie wieder wirtschaftlich genutzt", sagte Kunze.
 
07-09-2011_08-52-30_Galland_GossmannBernd Galland
Das hörte Bernd Galland, Vorstandsmitglied der Paul-Feindt-Stiftung, besonders gern. Die Stiftung kauft oder pachtet Flächen, um Lebensräume wildlebender Tier-und Pflanzenarten zu sichern. Bekanntere Ökosysteme, für die sie inzwischen verantwortlich ist, sind etwa die Derneburger Teiche oder die Gronauer Masch. In diese illustre Reihe soll jetzt auch das bisher bei der Stadt als Naturschutzgebiet „Lange Dreisch und Osterberg" geführte Gebiet eingegliedert werden. „Es soll ein Refugium für die Natur und ein Erlebnisort für die Bürger aus Hildesheim und der Umgebung werden", sagte Galland.
 
Gemeinsam mit Alistair Hill, dem Präsidenten des Kuratoriums, dankte er vor Ort denjenigen, die sich in den vergangenen Jahren nachhaltig dafür eingesetzt haben, dass künftig die Paul-Feindt-Stiftung das Sagen hat, wo früher Soldaten übten und Panzer durchs Gelände pflügten. Daran kann sich auch Bernhard Brinkmann noch gut erinnern. Lange vor seiner Zeit als SPD-Bundestagsabgeordneter war Brinkmann in Hildesheim stationiert. „Ich erinnere mich, wie wir hier mit Lastwagen auf dem Gelände fuhren“, sagte er. Einmal sei er mit einem Leopard-Kampfpanzer in der Panzer-Waschstraße gewesen. Galland dankte auch Bürgermeister Kurt Machens und Landrat Reiner Wegner für ihren Einsatz. Wegner lobte das „tolle Gemeinschaftswerk, das gut gelungen ist". Von dem ehemaligen Übungsplatz befinden sich rund 245 ha auf städtischem Gelände. Die ersten Überlegungen der Naturschutzbehörde der Stadt, das Gebiet zum „Nationalen Naturerbe" zu machen, stammen aus dem Jahr 2004 - wobei die Bundeswehr erst 2007 abrückte.
 
Der Mann, der das Ganze federführend begleitet hat, heißt Guido Madsack. Er hielt sich gestern beim öffentlichen Termin auf dem Osterberg dezent zurück. Und trotzdem war ihm die Freude über den Erfolg anzumerken. „Am Anfang wollte sich hier noch ein großes Solar-Unternehmen am Südhang ansiedeln", erzählte der Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde. Doch dort, wie auf dem kompletten weiteren Areal, ist inzwischen alles für Tiere und Pflanze reserviert. „Mehr als 2.000 nachgewiesene Tier- und Pflanzenarten belegen eine immense Artenvielfalt", sagte Madsack
 
Wie lange es dauern wird, bis das Bundesamt für Naturschutz die Auszeichnung „Naturerbe" ausspricht, ist noch nicht klar. Seit dem Anfang sind siebe Jahre vergangen. „Die zweite Wegstrecke wird hoffentlich kürzer", sagte Galland.
 
© Hildesheimer Allgemeine Zeitung