Mohn- und Kornblumen auf der Wernershöhe
Blick auf die Gronauer Masch
Mittelsäger bei Derneburg
Die Leine bei Betheln
Streuobstwiese
Gronauer Masch
Leineaue
Wernershöhe

Wernershöhe

Gronauer Masch

Gronauer Masch

Derneburg

Derneburg

Leine bei Betheln

Leine bei Betheln

Streuobstwiese

Streuobstwiese

Gronauer Masch

Gronauer Masch

Leineaue

Leineaue

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Beitrag von Heinrich Hofmeister +
 
Die positive Bestandssituation der Ackerwildkräuter auf der Wernershöhe ist nicht nur auf die günstigen standörtlichen Gegebenheiten, sondern in hohem Maße auf die ökologische Bewirtschaftung mit Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger sowie die geringen Saatdichten und längeren Stoppelbrachen zurückzuführen. Ebenfalls hat der praktizierte Fruchtwechsel erheblich zur Verbesserung der ertragsarmen Böden beigetragen und zu einer optimalen Entwicklung der Ackerwildkrautgesellschaften geführt.
Lecoqs MohnLecoqs Mohn
Einjähriger ZiestEinjähriger Ziest
VenuskammVenuskamm Im Jahr 2011 wurde auf den Parzellen des Schutzprojekts (insgesamt 25 ha) überwiegend Roggen (ca. 50 %), dazu Hafer und Klee (je ca. 25 %) angebaut. Der Roggen war vor allem wegen der anhaltenden Trockenheit im Frühjahr an vielen Stellen nur lückenhaft entwickelt. Dagegen wies die Ackerbegleitflora mit 16 Arten der Roten Liste und unwahrscheinlich hohen Individuenzahlen einen optimalen Entwicklungszustand auf. Im Hinblick auf das massenhafte Vorkommen der vom Aussterben bedrohten und stark gefährdeten Arten erwies sich der Roggenanbau auf den aus naturschützerischer Sicht besonders wertvollen Flächen wiederum als optimal.
 
Der Hafer, der hier aus Gründen des Fruchtwechsels angebaut wurde, wies als Folge geringer Niederschläge im Frühjahr eine geschwächte Vitalität auf. Das galt auch für die Ackerwildkrautschutz auf der Wernershöhe im Jahr 2011.
 
WernershöheWernershöheAuf den Ackerflächen der Wernershöhe, die nach ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet werden, zeichnete sich die Ackerbegleitflora in der Vegetationsperiode 2011 wiederum durch eine erfreuliche Bestandssituation aus.
 
Unter den 25 bemerkenswerten Ackerwildkräutern befinden sich 17 Arten der Roten Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen Niedersachsens, darunter der vom Aussterben bedrohte Einjährige Ziest sowie die stark gefährdeten Arten Acker-Hahnenfuß, Kleinblütiger Frauenspiegel, Venuskamm und Gefurchter Feldsalat. Neben der hohen Anzahl an gefährdeten Arten muss deren außergewöhnlicher Individuenreichtum hervorgehoben werden. Mit mehr als 10.000 Individuen waren in diesem Jahr allein sechs Arten vertreten.
 
AckerwildkräuterAckerwildkräuter
Ackerwildkräuter, die sich im Sommergetreide nicht so gut entfalten konnten wie in anderen Jahren und nur einen geringen Teil des Bodens bedeckten. Immerhin wurden 9 Rote Liste-Arten mit jeweils mehr als 100 Exemplaren gefunden. Der Rot-Klee wird auf den nährstoffarmen Kalkverwitterungsböden zur Bodenverbesserung angebaut. In den Bestandsflächen ließen sich zahlreiche Ackerwildkräuter registrieren, darunter 9 Vertreter der Roten Liste mit teilweise hohen Individuenzahlen. Besonders bemerkenswert war das Auftreten von mehr als 1.000 Individuen der Acker-Lichtnelke in auffallend üppiger Vitalität sowie das Vorkommen des Gekielten Feldsalats, der in den letzten Jahren nicht auf der Wernershöhe gefunden wurde.
 
Eine nicht zum Projekt gehörende Nachbarfläche war in konventioneller Wirtschaftsweise mit Gerste bestellt und bildete mit ihrem uniformen Bestandsaufbau einen krassen Gegensatz zu den artenreichen und bunten Beständen der extensiv bewirtschafteten Ackerflächen. Nur im Randbereich konnten sich einige der im Samenpotential vorhandenen Leitarten der Wernershöhe entwickeln.
 
Die Ackerflächen im Naturschutzgebiet Wernershöhe zeichnen sich durch ein für Kalkäcker typisches Gesellschaftsgefüge mit einem großen Farbenreichtum und einer großen Vielfalt an seltenen Pflanzenarten aus und stellen damit ein Schutzgebiet für Ackerwildkräuter dar, wie es sonst in Deutschland kaum zu finden ist. Es ist zu hoffen, dass die ökologische Bewirtschaftung in der bisherigen Weise fortgesetzt wird, um die optimale Bestandssituation der Ackerbegleitflora zu erhalten.
 
 
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© Paul-Feindt-Stiftung